Berg- und Talfahrt

Die Schienen hören nicht mehr auf. Sie laufen bis ins Unendliche. Sie schreiben Geschichten. Laufen schneller. Noch schneller. Der Wind kitzelt im Bauch bis zum Unbewussten. Frieren ein und tauen wieder auf. Rauf und runter. Wie lange soll das noch so weitergehen?

Ich schwimme im Strudel. Drehe mich immer weiter. Mir wird schwindelig, schon beim Gedanken daran. Irgendwann fliege ich aus einer Kurve.

Oben ist es kalt. Ich fühle mich nur leicht bedeckt. Ich sehe weit und hell. Dann stürzt alles hinab. Diese Anziehung lässt mich erstarren. Es drückt mit einer gewaltigen Kraft wieder empor. Meine Gesichtsmuskeln versagen. Ich verliere die Kontrolle. Lasse mich einfach nur mitreißen. Das Herz jagt dem Unbekannten entgegen. Ich verzage bei dem Gedanken hinab zu steigen, ins dunkle Unbestimmte. So fahre ich dem Himmel nun wieder entgegen. Keine Minute hätte ich gewagt davon zu träumen. Erblicke das ewige Nichts. In der Hölle angekommen? Nein, nur eine Illusion. Oder etwa Wunschtraum?

Es zieht an einem unaufhörlichen Strang, der in gebannter Erwartung meine Vernichtung fordert. Im fliegenden Sturm erklimme ich die Spitze. Ehe ich wieder im Loch versinke. Auf dem Weg finde ich Lücken und Luft. Die haselnussbraunen Augen verschwinden. Erst sehe ich weiß und dann wieder schwarz. Es ist langsam ein vertrautes Gefühl. Sinken und empor steigen. Der Geist entweicht in eine andere Welt. In der obigen Ferne kann ich die Weite finden, die mich auf dem Pfad ins Ungewisse begleitet.

© 2007 Lyrich

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